Besucher können den Gefängniskeller besichtigen, der sich im Grodzka-Turm und gleichzeitig dem ältesten Teil des Schlosses befindet. Ferner fanden die Archäologen unter dem Boden eine Schicht von Felsblöcken, die die Schlossmauern stabilisieren sollte.

Die neu gestalteten Keller des Königsschlosses in Warschau sind für die Öffentlichkeit zugänglich

Autor/in: Katarzyna Wakuła
Veröffentlicht am August 16, 2019

Ab 16. Mai 2019 können Besucher des Warschauer Königsschlosses noch zusätzlich die neu restaurierten historischen Schlosskeller besichtigen. Die meisten Räume stammen aus der Neuzeit, einige wurden während des Schlossumbaus in den 1970er Jahren entworfen und errichtet, aber es gibt auch einige, die während der Herzogs- und Jagiellonenzeit (14.-16. Jahrhundert) erbaut wurden! Zum Glück haben sie den Abriss der Burg im Jahr 1944 überstanden und blieben in authentischer Form erhalten.

Der einzige ursprüngliche, mittelalterliche Raum, der – bis auf das beschädigte Gewölbe und die Wandflächen – in seiner Gesamtheit erhalten geblieben ist, ist der Gefängniskeller. Er befindet sich auf der untersten Ebene des Grodzka-Turms im ältesten steinernen Teil des Schlosses, dessen Bau aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammt. Der Keller misst 4,6 x 4,6 Meter und besitzt Ziegelwände. Die Wandstärke auf diesem Boden beträgt 3 Meter. Ursprünglich befand sich der einzige Eingang zum Keller in der Raumdecke.

Im 17. Jahrhundert wurde der Keller als Gefängnis genutzt, in dem Sträflinge vom (Alters-) Gericht inhaftiert wurden. Die Inschriften und Zeichnungen, die Gefangene auf den Ziegelmauern hinterlassen haben, sind bis heute erhalten.

Um die wertvollen Hofmarken vor den schädlichen Auswirkungen der Feuchtigkeit zu schützen, wurden 2015 Konservierungsarbeiten durchgeführt, die von archäologischen Untersuchungen begleitet wurden. Die Fundamente der westlichen Wand des Grodzka-Turms wurden freigelegt und bis zur Höhe ihres Fundaments isoliert. Im Jahr 2018 wurden die Arbeiten in das Innere des Kellers verlegt. Archäologische Untersuchungen haben unter dem Boden ein interessantes Strukturelement des Turms entdeckt – eine über die gesamte Oberfläche des Raumes verteilte Schicht von Felsblöcken. Ihre Aufgabe war es, die Wände des sich am Hang befindenden Gebäudes in gewisser Weise zu verankern und gegen Erdrutsche abzusichern. Die Felsbrocken wurden unter einem speziellen Glasboden freigelegt. Die Backsteinmauern des Untergeschosses wurden ebenfalls konserviert. Dank der neuen Deckenbeleuchtung kann man die wertvollen Gravuren viel besser erkennen.

Vorige Restaurierungsarbeiten wurden in den Jahren 1960-1962 durchgeführt.

Datum: 16.05.2019
Lokalisierung:plac Zamkowy 4, 00-277 Warszawa


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