Die Ausstellung in München setzt sich mit der schwierigen Vergangenheit auseinander und erklärt den Nationalsozialismus am historischen Ort
Autor/in: Katarzyna Wakuła
Veröffentlicht am Oktober 11, 2020
Die organisierte von NS-Dokumentationszentrum die Dauerausstellung „München und der Nationalsozialismus” versucht solche Fragen zu beantworten, wie: Woher kommen der Nationalsozialismus und seine Ideologie? Wie kam Hitler an die Macht und warum scheiterte die Demokratie? Was führte zu Ausgrenzung, Krieg und Vernichtung?
Die Ausstellung behandelt die Themen Ursprung und Aufstieg des Nationalsozialismus in München, wo der Nationalsozialismus entstanden und groß geworden ist, die besondere Rolle der Stadt im Terrorsystem der Diktatur und den schwierigen Umgang mit dieser Vergangenheit seit 1945. Leitthemen und -fragen sind unter anderem „Ausgrenzung und Verfolgung”, „Warum München?”, „Was hat das mit mir zu tun?”.
Die Dokumentation umfasst Fotografien, Dokumente und Texte sowie Filmprojektionen und Medienstationen und ist in 33 Themenschwerpunkte gegliedert. Biografien beleuchten die Motive und Handlungsspielräume von Tätern und Opfern, Mitläufern und Widerständigen. Große Fenster ermöglichen Sichtbezüge zu den baulichen Relikten der NS-Zeit. Die authentischen Orte werden so zu einem Teil der Dokumentation.
Die Dauerausstellung ist zweisprachig in Deutsch und Englisch konzipiert. Begleitend zur Ausstellung gibt es einen umfassenden Katalog (deutsch und englisch), einen Kurzführer in verschiedenen Sprachen, ein Begleitheft in „Leichter Sprache” sowie thematische und zielgruppenspezifische Mediaguides. Die Ausstellung “München und der Nationalsozialismus” ist von Montag bis Sonntag zwischen 10.00 und 19.00 Uhr zu sehen. Der Eintritt ins NS-Dokumentationszentrum München ist für alle Besucherinnen und Besucher frei.
Jeden Sonntag (ausgenommen Feiertage) um 10.30 und 11.15 Uhr finden offene Rundgänge durch die Dauerausstellung statt. Der 90-minütige Rundgang bietet einen Überblick über die vier Hauptabschnitte der Dauerausstellung. Er beginnt mit dem Ende des Ersten Weltkriegs, der Novemberrevolution im Jahr 1918 und erläutert die Entstehungs- und Aufstiegsphase der NSDAP. Darauf folgt eine kurze Darstellung der Funktionsweisen des NS-Staats und der Lebensbedingungen während der NS-Herrschaft sowie der Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs. Schließlich nimmt der Rundgang die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus bis in die Gegenwart in den Blick. Der nächste Rundgang findet am 18 Oktober um 10.30 und 11.15 Uhr statt:
18|10|2020, 10.30 und 11.15 Uhr
“München und der Nationalsozialismus”
Öffentlicher Rundgang
Ort NS-Dokumentationszentrum München, Treffpunkt Foyer
Teilnehmerzahl Aufgrund der aktuellen Situation ist die Teilnehmerzahl pro Rundgang auf max. 5 Personen begrenzt.
Dauer 1,5 Stunden
Anmeldung erforderlich bis freitags 12.00 Uhr unter buchung.nsdoku@muenchen.de, eventuell Restplätze vor Ort
Teilnahme kostenfrei
Auf dem Foto: Königsplatz in München während der Feier zum 9. November 1935 (Quelle: Bayerische Staatsbibliothek/ Bildarchiv)